Vor allem der kurzfristige Erfolg soll nicht mehr so schnell belohnt werden. Milliardenschwere Bankenabgabe ist in den USA gescheitert.

Brüssel. Die EU will Bonuszahlungen für Bankmanager erstmals eine Grenze setzen. Schon von 2011 an soll der kurzfristig an den Erfolg gekoppelte Anteil der Sondervergütungen nicht mehr als 30 Prozent betragen. Bei besonders hohen Belohnungen soll das Limit sogar bei nur 20 Prozent liegen. Darauf einigten sich die Unterhändler des Europäischen Parlaments und der EU-Mitgliedstaaten in Brüssel. "Die Banker haben gezeigt, dass sie trotz der Krise nicht zur Selbstbeschränkung in der Lage sind. Dieses Gesetz wird das für sie tun", sagte die britische Labour-Abgeordnete Arlene McCarthy der Nachrichtenagentur Reuters.

Hohe Bonuszahlungen für kurzfristige Gewinne gelten als eine Ursache der Finanzkrise , weil sie den Händlern Anreize gaben, unüberschaubare Risiken einzugehen. Die EU-Gesetzgeber wollen noch mit anderen Vorgaben dafür sorgen, dass künftig der langfristige Geschäftserfolg für die Belohnungen ausschlaggebend wird. Mindestens die Hälfte einer Bonuszahlung müsse in Mitteln gewährt werden, die vom Erfolg einer Bank abhängen, wie Aktienoptionen. Die Sonderzahlungen müssen zudem in einem angemessenen Verhältnis zum Gehalt stehen. Konkrete Summen legt die EU dazu nicht fest. Diese sollen die Banken auf Basis der schon bestehenden Empfehlungen zur Managervergütung selbst bestimmen. Boni könnten einer Haltefrist von drei bis fünf Jahren unterliegen und zurückverlangt werden, wenn die prämierten Geschäftsabschlüsse nach einiger Zeit zu Verlusten führen sollten.

Auch außergewöhnlich hohe Abfindungen würden diesen Vorschriften unterliegen, erklärte McCarthy. Die Manager könnten nicht mehr mit einer hohen Pension nach Hause gehen, wenn sie ein Desaster hinterließen. Banken, die Staatsbeihilfe erhalten, könnten zudem ohne Einverständnis der Finanzaufsicht überhaupt keine Boni zahlen. Die Einigung muss jetzt noch vom EU-Finanzministerrat und dem Plenum des Parlaments besiegelt werden.

Derweil hat der US-Kongress im Ringen um eine Finanzmarktreform die milliardenschwere Bankenabgabe aus seinem Gesetzentwurf gestrichen. Parlamentarier beider Kammern stimmten bei einem abschließenden Treffen dafür, die Bankenabgabe in Höhe von 19 Milliarden Dollar (rund 15,6 Milliarden Euro) zu streichen. Die Demokraten hoffen nun auf eine zügige Umsetzung der Reform. Die Streichung der Bankenabgabe gilt als ein Zugeständnis an die Republikaner, die die Reform dank ihrer Sperrminorität im Senat aufhalten könnten.