Die Marke Deutscher Ring soll erhalten bleiben. Zahl der Mitarbeiter wächst stark

Hamburg. Der Übernahmehunger des Versicherers Signal Iduna ist noch nicht gestillt. "Sollte sich etwas anbieten, sind wir dafür offen", sagte Signal-Iduna-Chef Reinhard Schulte gestern bei der Vorlage der Bilanz in Hamburg. Mit Blick auf neue Eigenkapitalvorschriften für die Versicherungen erwartet er eine Konsolidierung der Branche. "Die Signal Iduna hat ihre Position deutlich ausgebaut und steht auf sicherem Fundament", bot er sein Unternehmen als Partner an. "Es muss aber passen und sich zum Vorteil der Gruppe und der Kunden auswirken." So sei sein Konzern auch in der Vergangenheit vorgegangen.

Die Signal Iduna zählt zu den expansivsten Versicherungsunternehmen in Deutschland und holte in den vergangenen Jahren mehrere kleinere Konkurrenten unter ihr Dach. Zu den größten Brocken zählte die Krankenversicherung des Deutschen Rings aus Hamburg, die als zweite Marke neben der eigenen Krankenversicherung erhalten bleiben soll. "Wir haben nicht vor, den Namen Deutscher Ring aufzugeben", sagte Schulte. Im vergangenen Jahr zeigte sich zudem, dass sich die Krankenpolicen des Deutschen Rings wesentlich besser verkaufen lassen als die der Signal Iduna. Die Mitarbeiter der Ring-Krankenversicherung werden in die Gruppe integriert, deren Beschäftigtenzahl dadurch in diesem Jahr von 13 000 auf mehr als 13 600 steigt. "Durch die Integration wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben", versicherte Schulte.

Angesichts der Integration anderer Versicherer in die Signal Iduna soll auf die Kostenbremse gedrückt werden. 50 Millionen Euro sollen in diesem Jahr eingespart werden, nachdem es bereits ein Kostensenkungsprogramm über 200 Millionen Euro gegeben hat.

Im Jahr 2009 wuchsen durch Zukäufe und eigenes Wachstum die Beitragseinnahmen der Gruppe um 14,2 Prozent auf 5,27 Milliarden Euro. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres setzte sich das Wachstum mit einem Plus von 15,6 Prozent fort. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle wuchsen dagegen 2009 lediglich um 7,4 Prozent, sodass mehr Geld in der Kasse blieb. Das operative Ergebnis kletterte trotz Finanzkrise um fast 29 Prozent auf 771 Millionen Euro.