Flensburg. Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) hat am Freitag den dritten Auftrag innerhalb von zehn Tagen erhalten. Nach den beiden Spezialschiffen für die Erkundung von Erdöl- und Erdgasvorkommen für die britische Western Geco hat jetzt die schottische Reederei Caledonian Maritime Assets eine Fähre für Autos, Lkw und für bis zu 700 Passagiere geordert. Das 116 Meter lange Schiff soll im Juni 2014 geliefert werden. "Wir entwickeln maßgeschneiderte Konzepte für die Kunden. Das gibt es sonst fast nirgendwo", begründete Geschäftsführer Peter Sierk die Aufträge.

Mit den neuen Schiffen sind die 740 Beschäftigten in Flensburg sowie in dem gerade gegründeten Ingenieur-Büro in Hamburg bis Ende 2014 ausgelastet. "Das sind bei den schwierigen Marktbedingungen gute Aussichten", sagte Thomas Ritte aus dem FSG-Vertrieb. Die deutschen Werften leiden derzeit zum einen unter der Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe und zum anderen unter der schwierigen finanziellen Situation der Reedereien. Die FSG, die zuletzt 35 Ingenieure eingestellt hatte, will aber dennoch die Belegschaft weiter ausbauen.

Die Werft, die einschließlich einer fast fertigen Frachtfähre jetzt zehn Aufträge hat, war durch ihre bis 2008 hereingeholten Neubauten gut durch die Krise gekommen. Es gab keine Stornierungen. "Als dann im Dezember 2011 die kanadische Oceanex eine 210 Meter lange Fähre für Container, Anlagen und Fahrzeuge bestellt hat, war das ein Zeichen für das Vertrauen in die Werft", sagte Ritte. Das Schiff ist mit dem laut FSG ersten Trockenfilter für Schwefel ausgerüstet und damit bereits an die künftigen internationalen Umweltanforderungen angepasst.

Zu den Auftragsvolumina äußerte sich die Werft nicht. "Es ist Stillschweigen vereinbart", sagte Ritte.