Essen. Rückschlag für den Aktienmarkt: Deutschlands drittgrößter Chemiekonzern Evonik hat den für Ende Juni geplanten milliardenschweren Börsengang abgesagt. Wegen der hohen Unsicherheit der Märkte sei der derzeit erzielbare Preis zu weit von einer angemessenen Bewertung des Unternehmens entfernt, teilte die RAG-Stiftung als Mehrheitseigentümer gestern mit. Aus Sicht der beiden Evonik-Aktionäre - der RAG-Stiftung und des Finanzinvestors CVC - und des Unternehmens sei deshalb ein Börsengang zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu rechtfertigen.

Die RAG Evonik betonte, zwar hätten viele große Investoren ihre Bereitschaft zu einem Engagement bei Evonik bekundet. Doch hätten sie wegen der Sorge über die Entwicklung der Euro-Zone heftige Preisabschläge verlangt.

Für die Börse ist dies eine schlechte Nachricht. Denn das Milliardengeschäft galt als entscheidender Test für die Aufnahmefähigkeit der Märkte und als Prüfstein für weitere Börsenkandidaten. Es wäre der größte Börsengang seit mehr als einem Jahrzehnt in Deutschland gewesen.