Frankfurt. Schon vor dem Start des neuen Führungsduos bei der Deutschen Bank ist klar: Auch 2012 wird kein Jahr für neue Rekorde. Im ersten Quartal - traditionell das stärkste im Kapitalmarktgeschäft - musste sich Deutschlands größtes Geldhaus unter dem Strich mit 1,4 Milliarden Euro Gewinn begnügen. Das war gut ein Drittel weniger als im starken Vorjahreszeitraum, teilte das Institut gestern mit. Der Abwärtstrend aus dem Schlussquartal 2011, als nur noch magere 186 Millionen Euro verdient wurden, konnte aber immerhin gestoppt werden.

"Vor dem Hintergrund anhaltender Zurückhaltung auf den globalen Finanzmärkten haben wir solide Ergebnisse erzielt", sagte der scheidende Bankchef Josef Ackermann. Ausgerechnet das Investmentbanking, das sein umstrittener Nachfolger Anshu Jain verantwortet, trug maßgeblich zu dem Gewinn bei. Das Privatkundengeschäft, das Ackermann unter anderem durch die Übernahme der Postbank kräftig ausgebaut hatte, entwickelte sich dagegen schwächer. Am Aktienmarkt kamen die Quartalszahlen und der fehlende Ausblick nicht gut an. Das Deutsche-Bank-Papier gab bis zum Mittag rund fünf Prozent nach. Die Bilanz ist laut Händlern "auf allen Ebenen etwas schlechter als erwartet" ausgefallen. Die Bank verwies auf Sondereffekte wie neuerliche Kosten für Rechtsstreitigkeiten und Abschreibungen auf Beteiligungen. Nach der Hauptversammlung am 31. Mai übernimmt Jain zusammen mit Deutschland-Chef Jürgen Fitschen die Nachfolge Ackermanns.