Hamburg. Es ist eine düstere Prognose: In Hamburg werden in Zukunft etwa 100 000 Fachkräfte fehlen. Davor hat der für Arbeit und Soziales zuständige Senator Detlef Scheele (SPD) gewarnt. Bei einer Veranstaltung des Vereins Demographie Netzwerk (ddn) kündigte Scheele an, seine Behörde werde bis Ende des Jahres eine "Strategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs" entwickeln. Innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte würden etwa 235 000 heute 45- bis 64-Jährige aus dem Arbeitsleben ausscheiden, aber nur etwa 135 000 junge Hamburger nachrücken, rechnete Scheele vor. Vorhersagen für die Bevölkerungsentwicklung der kommenden 50 Jahre sind noch negativer: Demnach wird die Zahl der Hamburgerinnen und Hamburger im erwerbsfähigen Alter - von 20 bis 64 Jahren - zwar bis 2020 auf etwa 1,2 Millionen steigen, danach aber stark absinken: "Auf unter eine Million oder sogar bis etwa 850 000", so Scheele. "Die einzige unbekannte Größe ist dabei der Umfang der Zuwanderung."

CDU und FDP in der Bürgerschaft kritisierten, dass der Senat trotz des bekanntermaßen dramatischen Trends erst Ende des Jahres ein Konzept vorlegen wolle. Scheele deutete bereits an, dass er "Potenziale" besser "ausschöpfen" wolle. Konkret geht es darum, den Anteil der Jugendlichen, Frauen, Zuwanderer und Älteren zu steigern, die dem Hamburger Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.