Hannover. Die Windenergiebranche erwartet in diesem Jahr bei der Aufstellung neuer Windräder in Deutschland nur ein leichtes Wachstum. "Die Prognose lautet 2000 Megawatt plus x", sagte der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), Hermann Albers, auf der Hannover Messe. 2011 hatte die Branche Windräder mit einer Leistung von 2086 Megawatt aufgestellt. Um die Energiewende umzusetzen, müsste der Ausbau jedes Jahr jedoch deutlich über 3500 Megawatt betragen. Vor allem der Bau von Anlagen in der Nord- und Ostsee komme nur schleppend voran.

Die Branche, zu der auch die norddeutschen Turbinenbauer Nordex, Repower und Enercon gehören, leidet seit der Wirtschaftskrise unter Überkapazitäten. Als vielversprechende Märkte gelten neben Europa die USA und China. Doch in China bekommen die europäischen Hersteller kaum einen Fuß in die Tür. Nach Einschätzung von TÜV Rheinland droht deutschen Windradbauern deshalb ein ähnlicher Niedergang wie der unter asiatischer Billigkonkurrenz leidenden Solarindustrie. "In China wächst eine Windkraftindustrie heran. In der Technologie liegt sie einige Jahre zurück, aber die Produkte sind jetzt schon wirtschaftlich", sagte TÜV-Chef Manfred Bayerlein der "Financial Times Deutschland". Albers sieht die Branche dagegen gut aufgestellt. "Wir haben weltweit die Technologieführerschaft."