Hamburger Institut startet aber gut ins Jahr 2012

Hamburg. Für das Bankhaus M.M.Warburg & CO hat das Jahr 2012 nach eigenen Angaben "vielversprechend begonnen". Die schon im vergangenen Jahr gute Ertragsentwicklung im Investmentbanking habe sich im ersten Quartal fortgesetzt, gleichzeitig seien die Erträge aus dem Private Banking und bei den Tochterbanken angesichts des besseren Kapitalmarktumfelds gestiegen. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, werde Warburg 2012 abermals ein gutes Ergebnis erzielen, teilte das Hamburger Privatbankhaus mit.

"Unsere Positionierung als unabhängige Universalbank hat sich im vergangenen Jahr abermals bewährt", sagte Christian Olearius, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter. Allerdings sei die Zinsentwicklung "nicht erfreulich" gewesen. Vor allem aus diesem Grund und weil man an der konservativen Strategie einer relativ kurzfristigen Festlegung auf der Anlageseite festgehalten habe, sank der Gewinn vor Steuern in der Bankengruppe auf 43,6 (Vorjahr: 55,2) Millionen Euro.

Wertberichtigungen wegen zweifelhafter Staatsanleihen waren nicht erforderlich. Die Kernkapitalquote verbesserte sich auf 10,7 Prozent (Vorjahr: 9,9 Prozent). Die Kapitalausstattung der Warburg-Bank erfüllt den Angeben zufolge schon heute die nach den Vorgaben von Basel III und der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) zukünftig für systemrelevante Banken geltenden Anforderungen. Auch die Liquiditätsausstattung sei komfortabel, eine Beteiligung an den dreijährigen Niedrigzinstendern der Europäischen Zentralbank sei nicht erforderlich gewesen.

Während die Bilanzsumme auf 8,65 (8,01) Milliarden Euro expandierte, nahm das verwaltete Vermögen auf 38,1 (36,1) Milliarden Euro zu. Vor dem Hintergrund der Diskussion über Risiken für die Finanzierung des Mittelstands bekennt sich Warburg zum klassischen Bankkredit: "Wir sind uns unserer besonderen Verantwortung gegenüber der Realwirtschaft bewusst", so Olearius. Dabei widerspreche die "bei Geschäftsbanken mittlerweile übliche Reduzierung von Kreditentscheidungen auf Rating-Ergebnisse" dem Selbstverständnis des Bankhauses: "Wir haben ein Geschäftsverständnis jenseits von mathematischen Modellen." Die Risikovorsorge habe 2011 "deutlich unter dem bereits zufriedenstellenden Vorjahreswert" gelegen.

Hauptsächlich wegen der positiven Entwicklung der Luxemburger Töchter erhöhte sich die Mitarbeiterzahl der Bankengruppe um fünf Prozent auf 1159 Personen. In der Warburg-Bank selbst wuchs die Zahl der Beschäftigten um neun auf 463 Personen, im Verbund (einschließlich der Degussa Bank) sind es mehr als 2200 Mitarbeiter.