Neue Brauerei im Schanzenviertel drängt mit drei Sorten auf den norddeutschen Markt

Hamburg. Es ist der Moment, auf den Thomas Kunst lange gewartet hat. Behutsam tritt der Braumeister an den mächtigen Gär- und Lagertank der Brauerei und zapft eines der ersten in Hamburg gebrauten Ratsherrn-Biere. Feinherb und leicht zitronig schmeckt das Pilsener, mit dem das Unternehmen vom Schanzenviertel aus den Hamburger Markt aufmischen will.

Mit dem sogenannten Zwickeln ist gestern nun auch offiziell die Produktion in der neuen Brauerei angelaufen. Bis zu 50 000 Hektoliter Bier kann die Nordmann-Gruppe, die hinter Ratsherrn steht, jährlich hier brauen. Spätestens im Juni soll das erste Ratsherrn aus den ehemaligen Viehhallen des Hamburger Schlachthofs in Handel und Gastronomie erhältlich sein.

"Wir haben noch eine Menge an der Rezeptur gefeilt, bis das Ergebnis perfekt war", sagt Braumeister Kunst. Mehr als zwei Jahre hat er selbst an der Konzeption seiner Brauanlage gearbeitet und sie dabei so ausgelegt, dass er nun ohne großen Aufwand verschiedene Spezialitäten brauen kann.

Neben dem klassischen Pilsener wird es auch ein Rotbier von Ratsherrn geben, für dessen kräftige Farbe der Braumeister mehrere Malzsorten miteinander kombiniert hat. Spätestens im Juli soll auch die Sorte Pale Ale in den Handel kommen, die einen leicht fruchtigen Geschmack und mit 5,6 Prozent einen vergleichsweise hohen Alkoholgehalt aufweist.

Während die Ratsherrn-Brauerei ihre Arbeit bereits aufgenommen hat, ist das angrenzende Gasthaus in den Schanzenhöfen noch immer eine große Baustelle. Voraussichtlich im August wird es seine Pforten öffnen. In einer Minibrauerei sollen die Gäste dann auch die Möglichkeit haben, zusammen mit dem Braumeister ihr eigenes Bier zu brauen.