Ferdinand Alexander Porsche kreierte in den 60er-Jahren den erfolgreichsten Sportwagen

Stuttgart. Er war der Schöpfer eines großen Männertraums: Ferdinand Alexander Porsche hat das Design des legendären Porsche 911 geschaffen. Der Ästhet, von den Mitarbeitern kurz F. A. Porsche genannt, ist am Donnerstag in Salzburg im Alter von 76 Jahren verstorben, wie der Porsche-Konzern in Stuttgart mitteilte.

"Als Schöpfer des Porsche 911 hat er in unserem Unternehmen eine Designkultur begründet, die unsere Sportwagen bis heute prägt. Seine Philosophie von gutem Design ist für uns ein Vermächtnis, das wir auch in Zukunft in Ehren halten werden", sagte Porsche-Vorstandschef Matthias Müller.

Ferdinand Alexander Porsche wurde am 11. Dezember 1935 in Stuttgart geboren. Bereits in seiner Kindheit verbrachte er viel Zeit in den Konstruktionsräumen und Entwicklungswerkstätten des Großvaters Ferdinand Porsche. Noch während des Zweiten Weltkriegs, im Jahr 1943, zog die Familie zusammen mit dem Unternehmen Porsche nach Österreich. In Zell am See ging der junge Porsche zur Schule. Kurz vor Beginn des Wirtschaftswunders in Deutschland kehrte die Familie 1950 wieder zurück nach Stuttgart. Dort besuchte Ferdinand Alexander eine Waldorfschule. Nach dem Abschluss schrieb er sich an der renommierten Hochschule für Gestaltung in Ulm ein.

1958 stieg Porsche beim in Stuttgart-Zuffenhausen beheimateten Autobauer ein und übernahm vier Jahre später das Designstudio. Sein bekanntestes Werk, der 911er, wurde 1963 der Öffentlichkeit vorgestellt. Später landete es in der Sammlung des berühmten Museums of Modern Art in New York. Porsche-Chef Matthias Müller sagte über den Gestalter, er habe in dem Unternehmen eine Designkultur begründet, die die Sportwagen bis heute präge.

Nach dem Ausstieg aus dem operativen Geschäft 1971/72 blieb Ferdinand Alexander unter anderem als Aufsichtsratschef dem Unternehmen verbunden. Der Designer war auch Cousin von Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch und damit Teil des Familienclans Porsche/Piëch, der 90 Prozent der Stammaktien an der Porsche SE und damit indirekt auch die Mehrheit an Volkswagen hält. Piëch selber hält übrigens wenig vom Aufhören: Er will sich auf der VW-Hauptversammlung am 19. April - zwei Tage nach seinem 75. Geburtstag - für eine weitere Amtszeit in den Aufsichtsrat von Volkswagen wählen lassen, der ihn als Vorsitzenden bestätigen wird. Sollte Piëch die Amtszeit von fünf Jahren ausschöpfen, wäre er 80 Jahre alt.