Fachkräftemangel ist bei Firmen laut Umfrage größtes Problem

Hamburg. "Grüne" Themen finden in der Logistikbranche der Metropolregion Hamburg noch nicht allzu viel Anklang. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des ersten Trendbarometers Zukunft der Logistik 2012, das die HypoVereinsbank in Zusammenarbeit mit der Lobbyorganisation Süderelbe AG gestern vorgelegt hat. Der zunehmende Mangel an Fachkräften und der Zugang zu qualifizierten Arbeitnehmern vor allem in gewerblichen Positionen steht bei den genannten Themen an erster Stelle, Ökologie und Nachhaltigkeit auf dem letzten Rang.

"Dieses Ergebnis hat uns sehr überrascht", sagte Carsten Dieck, Leiter des Regionalbereichs Nord/West bei der HypoVereinsbank. "Grüne Logistik scheint noch kein zentrales Thema der Hamburger Logistikbranche zu sein, obwohl sich Umweltbewusstsein und Einsparungen beim Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid längst als Megatrend auch in der Wirtschaft etabliert haben." Für die Studie wurden von November 2011 bis Januar 2012 rund 500 Logistikunternehmen in der Metropolregion befragt, 110 davon nahmen an der Erhebung teil, etwa die Hälfte von ihnen waren Speditionen.

Dieck machte deutlich, dass die Logistikunternehmen aus Sicht der HypoVereinsbank mehr in Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Umweltschutz investieren müssen: "Noch setzen sich viel zu wenig Logistikunternehmen mit ökologisch orientierter Logistik aktiv auseinander." Vor dem Hintergrund schärferer gesetzlicher Regelungen, aber auch steigender Energiepreise sei das aber ein Wettbewerbsfaktor von wachsendem Gewicht. "Nur eine grüne Logistik kann die Zukunft des eigenen Unternehmens und der Mitarbeiter sichern und schließlich den Umweltschutz fördern", sagte Dieck.

Die HypoVereinsbank, die zur italienischen UniCredit-Gruppe gehört, erwartet für die Transport- und Lagerbranche in den kommenden Jahren ein stetiges Wachstum, besonders in der Metropolregion Hamburg rund um den größten deutschen Seehafen. "Deshalb wollen wir bei der Kreditvergabe in diesem Wirtschaftszweig besonders zulegen", sagte Dieck. Laut einer aktuellen Analyse der Süderelbe AG arbeiten in der Metropolregion derzeit rund 330 000 Menschen in Logistikunternehmen, etwa die Hälfte davon in der Stadt Hamburg.