Berlin. Im Kampf gegen das Allzeithoch bei den Spritpreisen hat das Bundeskartellamt gegen die führenden Mineralölkonzerne BP/Aral, Esso, Jet, Shell und Total ein Wettbewerbsverfahren eingeleitet. Anlass sind Beschwerden freier Tankstellen, die Konzerne würden gezielt an bestimmten Zapfsäulen Sprit unter dem Beschaffungspreis verkaufen, um unabhängige Anbieter auszubooten, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Auch sollen die Konzerne für die Belieferung von freien Tankstellen teilweise höhere Preise verlangt haben als von den Endkunden an den eigenen Tankstellen.

"Das ist ein Signal an die großen fünf, dass wir die Vorwürfe ernst nehmen", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Aber seine Behörde stoße bei der Überwachung an ihre Grenzen. "Es ist nicht einfach, in diesem Markt für Wettbewerb zu sorgen." Das Kartellamt habe zwar ein ausgeklügeltes System des Abguckens und Nachmachens entdeckt. Es gebe aber keine Hinweise auf direkte Preisabsprachen.