Stuttgart. Der Pharmahändler Celesio beugt sich dem Druck der Apotheken: Nach jahrelangem Streit mit seinen Kunden kündigte der Konzern gestern den Verkauf seines Onlineversands DocMorris an. Celesio hatte die Internetapotheke 2007 übernommen und damit viele Apothekenkunden vergrätzt, die durch die Konkurrenz aus dem Internet ihre Marktposition in Gefahr sahen. Fast ein Drittel der Apotheken in Deutschland habe Celesio zeitweise den Rücken gekehrt, sagte der neue Vorstandschef Markus Pinger.

Der frühere Beiersdorf-Manager geht davon aus, dass ein Käufer neben der Internetapotheke auch den Markennamen DocMorris übernimmt. Dieser wird in Deutschland derzeit von rund 150 Apotheken genutzt. Sie überweisen dafür Lizenzgebühren an Celesio. "Wir wollen und werden für unser Unternehmen die Wende zu einer wieder positiven Ergebnisentwicklung schaffen", sagte Pinger gestern auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart. Im vergangenen Jahr ging der Umsatz um 1,1 Prozent auf 23 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte Jahresergebnis lag bei 204,5 Millionen Euro nach 309 Millionen im Vorjahr.