LBS-Studie: Häuser und Wohnungen binnen eines Jahres um mehr als 13 Prozent teurer

Hamburg. Für Wohnungssuchende ist es eine schlechte Nachricht, doch Hamburgs Immobilienbesitzer freuen sich: Die seit Jahren steigenden Preise machen Wohneigentum in Hamburg zu einer guten und sicheren Geldanlage. Nach einer Studie der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg verteuerten sich Häuser und Wohnungen aus dem Bestand in Hamburg von 2010 auf 2011 um durchschnittlich 13,3 Prozent. Fast keine andere Geldanlage kann eine höhere Wertsteigerung innerhalb eines Jahres aufweisen. Sparanlagen brachten nur Minizinsen von weniger als zwei Prozent. Der Deutsche Aktienindex (DAX) trat auf der Stelle. Lediglich eine zehnjährige Bundesanleihe bescherte den Anlegern wegen der starken Kursgewinne immerhin eine Rendite von elf Prozent.

"Betongold ist gefragt", sagt Peter Magel, der Vorstandsvorsitzende der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg. In der Finanzkrise gelte die Immobilie als sichere Anlage. Für Vermieter bringe sie hohe Renditen, und Selbstnutzer sähen die eigenen vier Wände als solide Altersvorsorge. "Wenn es um Sachwerte geht, dann steht die Immobilie bei den Kunden an erster Stelle, weil sie anfass- und erlebbar ist", sagt Ulrike Hansen, Immobilienberaterin der Hamburger Sparkasse. So werde in Immobilien viel lieber investiert als in Beteiligungen an Windrädern oder Schiffen oder gar in Gold. Das Edelmetall hat zwar 2011 gegenüber 2010 um 24 Prozent zugelegt, doch Experten raten wegen der starken Schwankungen nur zu einem Goldanteil von bis zu zehn Prozent am Gesamtvermögen.

Hamburgs Immobilienpreise steigen nach Angaben der LBS bereits seit 2007 Jahr für Jahr. "Auch 2012 wird sich dieser Trend fortsetzen", sagt Magel. Bis 2027 werden nach Prognosen zusätzlich 75 000 Menschen in der Hansestadt leben. "Die derzeitigen Wohnraum-Fertigstellungen reichen nicht aus, um die steigende Nachfrage aufzufangen." Das führe auch zu Preissteigerungen im Bestandswohnungsmarkt. Neubauten wurden seit 2007 um 36 Prozent teurer. Kostete damals ein Quadratmeter Wohnfläche in einer neuen Eigentumswohnung 2738 Euro, so werden heute dafür schon 3720 Euro verlangt. "2007 war der günstigste Zeitpunkt, um in den Hamburger Immobilienmarkt einzusteigen", sagt Magel. Doch eine Blase sieht er noch nicht. "Dafür gibt es keine Anzeichen."

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