Hamburg. In Hamburg sind im Januar deutlich mehr Privatinsolvenzen angemeldet worden als im bundesweiten Durchschnitt. Auf eine Million Einwohner der Hansestadt kamen 160 Privatpleiten, wie ein Sprecher der Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel am Freitag sagte. Der Bundesdurchschnitt lag bei 121 Insolvenzen je eine Million Einwohner pro Bundesland. In ganz Deutschland wurden im Januar 2012 knapp 9930 Verbraucherinsolvenzen angemeldet und damit 3,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Für das gesamte Jahr 2012 rechnet die Wirtschaftsauskunftei mit bis zu 137 000 Privatinsolvenzen.

Trotz der nach wie vor überdurchschnittlichen Zahl an Pleiten in Hamburg kann der Stadtstaat unter allen Bundesländern vom Januar 2011 zum Januar dieses Jahres den deutlichsten Rückgang an Privatinsolvenzen um fast 17 Prozent verzeichnen. Eine ähnliche Bilanz ergab sich für Bremen, wo die Privatpleiten um 15,3 Prozent sanken. Bremen bleibt mit 227 Pleiten auf eine Million Einwohner Spitzenreiter bei der Häufigkeit der Privatpleiten.

Auch Schleswig-Holstein und Niedersachsen stehen bei der Entwicklung der Insolvenzen schlecht da. In Niedersachsen gab es im ersten Monat dieses Jahres über 1300 Anmeldungen. Damit landet das Bundesland nach Bremen und Nordrhein-Westfalen auf dem dritten Platz der am stärksten von Verbraucherinsolvenzen betroffenen Bundesländer.