Hamburg. Ob Fisch, Gemüse oder Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe: Die Deutschen essen weniger Tiefgefrorenes. 2011 ging das Marktvolumen in der Bundesrepublik um 1,7 Prozent zurück, wie der Tiefkühlkostproduzent Frosta gestern mitteilte. Auch der harte Wettbewerb machte dem börsennotierten Unternehmen 2011 zu schaffen. Der Frosta-Gesamtumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 385 Millionen Euro zurück. Der Gewinn vor Steuern sank von 14,2 Millionen auf 12,3 Millionen Euro.

Wegen des schlechten Geschäftsjahrs hat Frosta an seinem Hauptsitz Bremerhaven im vergangenen Jahr20 Stellen gestrichen, wie der Vorstand für Finanzen, Stephan Hinrichs, sagte. Dafür seien 30 neue Mitarbeiter inPolen eingestellt worden. Auch 2012 seien Stellenstreichungen in Deutschland nicht auszuschließen. Frosta setzt verstärkt auf vegetarische Tiefkühlkost. So gibt es nun ein neues "Veggie"-Sortiment mit vegetarischen und veganen Fertiggerichten. Denn der Fleischkonsum der Deutschen sinke stetig, sagte das Vorstandsmitglied für Marketing, Hinnerk Ehlers. Zudem habe die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima vor einem Jahr bei den Verbrauchern Bedenken hervorgerufen, Fisch könnte radioaktiv belastet sein. Unternehmensinterne Messungen hätten aber keine erhöhten Werte ergeben.

In Zukunft könnten Frosta-Produkte zudem teurer werden. Denn der Konzern will seine Produkte wegen der hohen Kosten für Rohwaren künftig teurer an die Händler verkaufen, wie Ehlers sagte. Dadurch könnten auch die Preise für den Endverbraucher steigen. Trotz des Gewinnrückgangs will Frosta für 2011 dieselbe Dividende an dieAktionäre ausschütten wie im Vorjahr: 75 Cent pro Aktie.