Schrottdiebstahl aufgeflogen. Hamburg Port Authority spricht erste Kündigungen aus

Hamburg. Es geht um organisierten Diebstahl: 13 Mitarbeiter der Hamburg Port Authority (HPA) sind in den Mittelpunkt von Ermittlungen der Wasserschutzpolizei geraten. Der Vorwurf: Sie sollen jahrelang Schrott von ihrem Arbeitgeber gestohlen und verkauft haben. Dabei handelt es sich unter anderem um bei Sanierungsarbeiten abgebaute Gleise der Hafenbahn, Schilder oder Teile von Masten oder Spundwänden, die von den Tätern abgezweigt wurden. Einen Lkw-Fahrer hatten die Fahnder direkt bei einem Verkauf der gestohlenen Metallteile erwischt.

Den Schaden beziffert die HPA auf einen mittleren sechsstelligen Betrag. "Bisher liegen uns acht Geständnisse vor", sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin dem Abendblatt. Die HPA hat bereits einem der Mitarbeiter zum Monatsende gekündigt. Drei Kündigungsverfahren laufen, fünf weitere Mitarbeiter sind vorerst von ihrer Arbeit freigestellt. "Unsere Anti-Korruptions-Maßnahmen und die Einrichtung eines Ombudsmanns sind aber dazu geeignet, solche Vorfälle aufzudecken", sagte HPA-Chef Jens Meier.

Die HPA war erst im vergangenen Jahr von einem Korruptionsfall erschüttert worden: Es ging um falsche Rechnungen sowie um eine großzügige Unterstützung beim Bau einer spanischen Ferienimmobilie im Gegenzug.