Hamburg. Der Modekonzern Tom Tailor setzt auf Expansion. In diesem Jahr würden 60 bis 70 neue Läden unter dem Namen Tom Tailor eröffnet und 200 bis 250 neue Flächen in Kaufhäusern mit der Mode des Labels bestückt, kündigte das Hamburger Unternehmen gestern an. Zudem will die Kette das Geschäft im Internet ausbauen und so vor allem eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Auf diese Weise soll der Umsatz 2012 um mindestens 14 Prozent auf 470 Millionen Euro klettern.

Der um Sonderaufwendungen bereinigte operative Gewinn (Ebitda) werde zudem auf 51 bis 53 (2011: 48,1) Millionen Euro steigen. "Tom Tailor wird die Expansion insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz forcieren, da das Unternehmen von einem stabilen Konsum in diesen Ländern ausgeht", teilte der Konzern mit. Schon 2011 war Tom Tailor erfolgreich auf der Expansionswelle geritten. Mit 90 neuen Läden und 345 neuen Shop-in-Shop-Flächen war der Umsatz um 18 Prozent auf 412 Millionen Euro gestiegen. Das bereinigte Ebitda kletterte um 20 Prozent auf 48,1 Millionen Euro. Insgesamt verkauft Tom Tailor seine Mode für Männer, Frauen und Kinder im mittleren Preissegment nun in 248 eigenen Shops und auf 1786 Shop-in-Shop-Flächen.

Auf der Beschaffungsseite haben die Hamburger im vergangenen Jahr eine eigene Einkaufsgesellschaft in Asien aufgebaut, mit der sie sich einen langfristigen Zugang zu Baumwolle und notwendigen Produktionskapazitäten sichern wollen. Darüber hinaus erwartet das Unternehmen Kostenvorteile aus der Bündelung von Einkaufsvolumina.

Am Wachstum des Konzerns sollen auch die Aktionäre teilhaben: Das Unternehmen will für das vergangene Jahr eine Dividende von 17 Cent je Aktie zahlen. Die im Kleinwerteindex SDAX gelisteten Titel verloren gestern dennoch bis zum späten Nachmittag mehr als drei Prozent. Der Grund: Händlern zufolge blieben die Prognosen für Umsatz und Gewinn hinter den Markterwartungen zurück.