Trend zu Elektrobikes und höherwertigen Modellen. Auch Hamburger Händler profitieren

Berlin. Ein gutes Fahrrad ist den Deutschen immer mehr Geld wert. Der Durchschnittspreis, den die Käufer für ihren Drahtesel zahlten, stieg im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent auf 495 Euro, wie der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) gestern mitteilte. Grund sei neben einer wachsenden Nachfrage nach hochwertigen Modellen auch der Boom bei teuren Elektrofahrrädern, sagte Geschäftsführer Siegfried Neuberger. Der Gesamtwert der verkauften Räder stieg um 8,8 Prozent auf rund zwei Milliarden Euro. Nach einem leichten Einbruch im Jahr 2010 verkaufte die Branche im vergangenen Jahr rund 4,05 Millionen Fahrräder - ein Plus von gut einem Prozent.

Von diesem Trend profitieren auch die Hamburger Fahrradhändler. "Die Kunden legen immer mehr Wert auf qualitativ hochwertige Räder und geben auch viel Geld für Zubehör wie Trikots, Handschuhe oder spezielle Handschuhe aus", sagt Michael Popall, Filialleiter bei Radsport von Hacht im Stadtteil Hoheluft.

Für dieses Jahr rechnet der ZIV mit einem weiter wachsenden Markt vor allem durch den E-Bike-Trend. Gingen im Jahr 2010 noch rund 200 000 Räder mit unterstützendem Elektroantrieb über die Ladentheken, waren es 2011 bereits 310 000 Stück - eine Steigerung um 55 Prozent. "Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr bis zu 400 000 schaffen", sagte Neuberger.

Beliebter als Elektrofahrräder sind aber weiter Trekking- und Cityräder mit Marktanteilen von 34 beziehungsweise 25 Prozent. Auch das Mountainbike liegt mit einem Anteil von rund zehn Prozent noch deutlich vor dem boomenden Elektrofahrrad (acht Prozent).