Anbindung des Nord-Ostsee-Kanals wird saniert und erweitert

Brunsbüttel. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel hat in dieser Woche mit der Sanierung einer der beiden großen Schleusenkammern des Nord-Ostsee-Kanals begonnen. Das Tor 6 der südlichen großen Schleuse, das zur Kanalseite hin liegt, wurde ausgebaut, um ein baugleiches Ersatztor zu installieren. Die Arbeiten sind Teil eines umfassenden Bau- und Renovierungsprogramms an den großen Brunsbüttler Schleusen. Vor allem von deren Funktionsfähigkeit hängt es ab, ob größere Schiffe wie Kreuzfahrer oder Frachter die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt nutzen können.

Am 17. April will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Verkehrsminister Joost de Jager (beide CDU) den ersten Spantenstich zum Bau einer dritten großen Kammer auf der Brunsbüttler Schleuseninsel vornehmen. Bis zum Jahr 2016 soll der Neubau für 300 Millionen Euro fertiggestellt sein. Hauptziel ist es, damit Entlastung für die dringend nötige Sanierung der beiden existierenden großen Schleusenkammern zu schaffen.

Die Schleusen wurden 1914 in Betrieb genommen. Zwar gab es seither immer wieder Sanierungsarbeiten. Vor allem die südliche große Schleuse aber ist in einem kritischen Zustand. Das Tor 6 dort kann nicht mehr auf seinen Radlaufwerken über die Schienen am Kammerboden fahren, weil die Gleisfundamente marode sind. Deshalb wird das Tor auf hölzernen Notkufen bewegt, die in der Konstruktion eingebaut sind. Weil die Kufen abgefahren waren, muss nun das Ersatztor installiert werden.

Im Sommer wird die südliche große Schleuse voraussichtlich für mehrere Wochen außer Betrieb genommen, um das Fundament zu sanieren. Für den Schiffsverkehr kann es dadurch zu Verzögerungen kommen. Sportboote und kleinere Schiffe fahren in der Regel durch die beiden kleineren Schleusen in Brunsbüttel.