GfK-Konsumklimaindex steigt im Februar weiter an

Nürnberg. Die Verbraucherstimmung in Deutschland ist trotz der Euro-Schuldenkrise im Februar weiter leicht gestiegen. Der Konsumklimaindex legte im Vergleich zum Vormonat um 0,2 auf 5,9 Punkte zu. Für März wird ein weiterer Anstieg auf 6,0 Zähler erwartet, teilten die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gestern in Nürnberg mit. Im März 2011 hatte der Index ebenfalls bei 6,0 Punkten gelegen. Höher war er zuletzt im Oktober 2007 mit 6,4 Zählern.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sprach von einer erfreulichen Entwicklung. "Die binnenwirtschaftlichen Antriebskräfte sind nach wie vor intakt. Das zeichnet die deutsche Wirtschaft in einem schwierigeren europäischen Umfeld besonders aus." Rösler geht davon aus, dass die privaten Konsumausgaben im laufenden Jahr den größten Beitrag zum Wirtschaftswachstum liefern werden.

Hauptgrund für die gute Entwicklung ist nach Einschätzung von GfK-Forscher Rolf Bürkl der robuste Arbeitsmarkt. Dadurch rechneten die Verbraucher in diesem Jahr mit höheren Einkommen. Gleichzeitig schätzten sie aber die wirtschaftliche Entwicklung im Land skeptischer ein als im Vormonat. Auch ihre Kauflaune trübte sich im Monatsvergleich etwas ein. Sie liegt aber nach wie vor auf einem überaus hohen Niveau.

Der Konsumklimaindex setzt sich aus den drei Teilindikatoren der Einkommens- und Konjunkturerwartung sowie der Anschaffungsneigung zusammen. Seinen Höchstwert erreichte er im Januar 1999 mit 26,2 Punkten.

"Die Verbraucher gewinnen offenbar den Eindruck, dass eine Erholung der deutschen Konjunktur nicht ganz reibungslos verlaufen wird und angesichts der tiefen Schuldenkrise in Europa auch für Deutschland nicht zu unterschätzende Risiken bestehen", sagte Bürkl. So verschlechterte sich der Index der Konjunkturerwartung im Vergleich zum Januar um 1,6 auf 5,9 Punkte. Vor einem Jahr lag er bei 57,1 Punkten.

Leicht bergab ging es auch mit dem Index der Anschaffungsneigung: Er verringerte sich um 2,6 auf 39,2 Punkte. GfK-Experte Bürkl führte dies auf die Schuldenkrise zurück. Allerdings hielten es die Verbraucher angesichts niedriger Zinsen und ihres Misstrauens gegenüber den Finanzmärkten nach wie vor für besser, ihr Geld für werthaltige Anschaffungen auszugeben, statt es anzulegen.