Heute erstes Gespräch zu den Lohnerhöhungen geplant. Hohe Einbußen bei Lufthansa

Frankfurt. Nach fünf Streiktagen mit mehr als Tausend ausgefallenen Verbindungen kehrt am Frankfurter Flughafen wieder Alltag ein: Die Betreibergesellschaft Fraport und die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) vereinbarten gestern überraschend die Rückkehr an den Verhandlungstisch. Die GdF setzte ihren Arbeitskampf aus, nachdem Fraport-Chef Stefan Schulte ein neues Gesprächsangebot ohne Vorbedingungen unterbreitet hatte.

GdF-Sprecher Matthias Maas sagte, mit Beginn der Nachtschicht gegen 22.00 Uhr sollte wieder gearbeitet werden. Fraport hatte ein Ende der Streiks zur Bedingung für neue Gespräche gemacht. Bereits für heute ist ein erstes Gespräch mit der GdF geplant, wie Fraport-Sprecher Mike Schweitzer sagte.

GdF-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang kritisierte Aussagen des Flughafenbetreibers, wonach die Gewerkschaft Lohnerhöhungen von 70 Prozent verlange. "Fraport sollte den Populismus einstellen", sagte Vogelsang dazu. Die genannten Zahlen habe die GdF bereits widerlegt.

Der tagelange Streik der Vorfeld-Beschäftigten hat vor allem die Lufthansa viele Millionen Euro Umsatz gekostet. "Bei den Erlösen haben wir bereits einen hohen zweistelligen Millionenbetrag eingebüßt", sagte Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer der "Financial Times Deutschland". Bis Dienstag seien knapp 700 Flüge ausgefallen, 55 000 Passagiere hätten nicht befördert werden können.

Die Lufthansa sieht sich als "Hauptbetroffener des Streiks", unterstützt den Flughafenbetreiber Fraport aber im Tarifkonflikt. "Das ist eine strategisch-politische Frage", so Lauer. Fraport dürfe "der Erpressung durch die GdF" nicht nachgeben.