Berlin. Zahlreiche außereuropäische Länder machen gegen die von der EU verordnete Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel mobil. Nächste Woche treffen sich Vertreter von Regierungen und Fluggesellschaften in Moskau, darunter Russland, China und die USA. Auf Einladung des russischen Verkehrsministers Igor Lewitin wollen sie über Maßnahmen gegen die seit Jahresanfang gültige EU-Richtlinie beraten, derzufolge alle Gesellschaften, die EU-Ziele bedienen, Verschmutzungsrechte kaufen müssen.

Während die EU-Fluglinien die Teilnahme am Emissionshandel nicht mehr verweigern können, haben große außereuropäische Länder bereits angekündigt oder ihren Airlines verboten, sich dieser Richtlinie zu unterwerfen.

Unmittelbar im Anschluss an das Moskauer Treffen findet am 23. Februar eine Sitzung der sogenannten Ad-hoc-Gruppe der internationalen Zivilluftfahrt-Organisation ICAO statt, auf der das kontroverse Thema möglicherweise auch zur Sprache kommt. Die ICAO hat nach Informationen des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bereits Anläufe genommen, den Emissionshandel weltweit einzuführen; aufgrund der unterschiedlichen Standpunkte der Mitgliedsländer ist der Prozess aber ins Stocken geraten.

BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch sagte am Freitag, grundsätzlich sei eine weltweite Einführung aus seiner Sicht "die vernünftigste Lösung, weil damit etwas für die Umwelt getan werden könnte". Außerdem sei damit Wettbewerbsgleichheit gegeben. Eine internationale Einigung ist jedoch zweifelhaft.