Essen/Hamburg. Den ThyssenKrupp-Konzern kommt der Verkauf des zivilen Schiffbaus von Hamburgs Traditionswerft Blohm + Voss teuer zu stehen. Weil der Verkaufspreis für den Neubau, die Reparatur und den Maschinenbau unter dem Buchwert liegt, musste der Konzern im ersten Quartal 155 Millionen Euro als Sonderbelastung verbuchen. Der Verkauf an den britischen Finanzinvestor Star Capital Partners hatte ThyssenKrupp Ende Januar abgeschlossen. Einen Preis hatten die beiden Partner dabei nicht genannt.

Insgesamt kommt der Konzern nicht aus den roten Zahlen heraus. Anhaltende Verluste im US-Stahlgeschäft und die Kosten der Aufräumarbeiten des neuen Chefs Heinrich Hiesinger, zu denen auch der Verkauf der Edelstahlsparte Inoxum an den finnischen Outokumpu-Konzern gehört, bescherten Deutschlands größtem Stahlkonzern im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2011/2012 (zu Ende September) unter dem Strich einen Verlust von 480 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Bereits im Geschäftsjahr 2010/2011 hatte der Konzern durch Abschreibungen für das US-Stahlgeschäft und die Edelstahlsparte einen Verlust von 1,8 Milliarden Euro ausgewiesen.

Unterdessen hat die an die Briten verkaufte Reparatur von Blohm + Voss einen Großauftrag in zweistelliger Millionenhöhe erhalten. Für den britischen Eigner EnQuest wird ein Spezialschiff für die Ölförderung, Aufarbeitung und Lagerung umgebaut und modernisiert. Der Auftrag bietet eine Grundauslastung für die 445 Beschäftigten für die kommenden 17 Monate.