Im Jahr 2011 wuchs die Mitarbeiterzahl am Stammsitz der Bank um 43 Personen

Hamburg. Das Privatbankhaus Berenberg will das Personal am Stammsitz in Hamburg auch in diesem Jahr weiter aufstocken. "Wir rechnen mit einem weiteren Anstieg der Mitarbeiterzahl", sagte Firmensprecher Karsten Wehmeier dem Abendblatt.

Im vergangenen Jahr hat Berenberg den Wachstumskurs trotz der Turbulenzen im Finanzsektor fortgesetzt. So kletterte die Bilanzsumme aufgrund gestiegener Kundeneinlagen um knapp 22 Prozent auf 3,95 Milliarden Euro, das verwaltete Vermögen nahm um 0,5 Milliarden auf 26 Milliarden Euro zu.

Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 14 Prozent auf 1110 Personen, damit hat sich die Belegschaft innerhalb von sechs Jahren etwa verdoppelt. In Hamburg wuchs die Zahl der Beschäftigten um 43 auf 726, in London kamen ebenso viele hinzu. In Boston gründete Berenberg eine Tochtergesellschaft, außerdem wurde ein neuer Standort in Genf eröffnet. Damit ist Berenberg nun in neun deutschen und neun ausländischen Städten vertreten.

Vor dem Hintergrund des schwierigen Kapitalmarktjahrs und der Investitionen in den Ausbau des Geschäfts ging der Überschuss auf 56,1 (Vorjahr 61,5) Millionen Euro zurück - ein Ergebnis, das Berenberg als "sehr erfreulich" einstuft. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern liegt bei 40,1 Prozent. "Sehr komfortabel" sei auch die Kernkapitalquote, die mit 14,1 Prozent deutlich oberhalb der künftigen Anforderungen (9,0 Prozent) für systemrelevante Banken - zu denen Berenberg allerdings nicht gehört - rangiert.

"In einem sehr herausfordernden Umfeld konnten wir unsere Marktposition in allen Bereichen weiter ausbauen", so Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter. "Wir sind in den von uns belegten Geschäftsfeldern hervorragend aufgestellt und konnten während der Finanzkrisen der letzten Jahre stets sehr solide und gute Ergebnisse ausweisen." 2012 werde zwar ein "schwer vorherzusagendes Jahr", denn vieles hänge von der Lösung der Staatsschuldenkrise ab. Berenberg blicke aber optimistisch in die Zukunft. Das Bankhaus habe "keinerlei Anleihen kriselnder europäischer Staaten" im Bestand.

Berenberg berichtet außerdem über ein verstärktes Interesse der vermögenden Kunden an Investitionen in Sachwerte. Abgesehen von Immobilien, regenerative Energien oder land- und forstwirtschaftlichen Flächen erfahre der Kunstbereich eine zunehmende Nachfrage. Im vergangenen Jahr habe man eine Tochtergesellschaft gegründet, die auf den verschiedenen Feldern des internationalen Kunstmarktes berate. Das Dienstleistungsangebot reiche bis zum Kauf oder Verkauf ganzer Sammlungen.