Hamburg. Nach Bekanntwerden von skandalösen Arbeitsbedingungen hat die Deutsche Post nun ihren Vertrag mit der Hamburger Fahrzeug- und Transportlogistik (HFL) zum 1. März gekündigt. Zuvor hatten Post und HFL miteinander verhandelt. Gespräche über eine bessere Bezahlung der Paketboten durch die HFL scheiterten jedoch. "Wir werden für die betroffenen Gebiete in Hamburg nun eine konzerneigene Lösung finden", sagte Post-Sprecher Jörg Koens dem Abendblatt. Möglicherweise werde man zusätzliche Mitarbeiter einstellen, um die Paketzustellung auch weiterhin zu gewährleisten. Von der HFL war keine Stellungnahme zu erreichen.

Die Gewerkschaft Ver.di prangert bereits seit Monaten skandalöse Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen der Post an (Abendblatt berichtete). Während ein bei der Deutschen Post angestellter Zusteller derzeit gut 2500 Euro im Monat verdiene, bekämen die Paketboten der Firmen, die für die Post und auch für den Hamburger Logistikkonzern Hermes arbeiten, manchmal nur 1200 bis 1500 Euro brutto im Monat. Überstunden würden von den Subunternehmen zudem nicht bezahlt.

Ver.di fordert, dass die Mitarbeiter der Subunternehmen von Hermes und Post mindestens nach dem in der Region geltenden Branchentarif für Speditionen und andere Logistikfirmen entlohnt werden sollen.