Fressnapf erzielt Milliardenumsatz mit Tiernahrung und Zubehör. Gründer plant Expansion in Polen

Hamburg. Bei einem Rückflug aus den USA im Jahr 1989 habe er sich entschieden: Fressnapf soll der Laden heißen. Torsten Toeller berichtet im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten" von der Gründung und dem rasanten Wachstum seines Unternehmens, das er nach einem amerikanischen Vorbild konzipiert hat: "Ich bin jetzt 45 und noch immer sehr hungrig", sagt er.

Toeller hat eine der erfolgreichsten deutschen Handelsketten aufgebaut: Fressnapf, Spezialist für den Verkauf von Tiernahrung und -zubehör, erreichte 2011 mit 1193 Filialen einen Umsatz von 1,36 Milliarden Euro. Der gesamte deutsche Markt für Heimtierbedarf wird mit einem jährlichen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro taxiert. "Höher als fünf Prozent" sei die Rendite, sagt Toeller - für Einzelhändler ein beachtlicher Wert. 17 der 810 deutschen Fressnapf-Filialen liegen in Hamburg und in der Metropolregion. Die Schwerpunkte in Deutschland lägen im Westen und im Süden. Im Norden konkurriert Fressnapf vor allem mit dem Elmshorner Unternehmen Das Futterhaus.

Die deutschen Filialen werden von selbstständigen Kaufleuten im Franchisesystem geführt. Im Ausland betreibt die Fressnapf-Zentrale die Geschäfte selbst. In Polen will Toeller in diesem Jahr die ersten Filialen eröffnen. In zehn europäischen Ländern außerhalb Deutschlands ist Fressnapf bereits aktiv. "In Polen gibt es ähnlich viele Haustiere wie in Deutschland, insgesamt etwa 13 Millionen Hunde und Katzen. Dabei hat das Land nur 38 Millionen Einwohner gegenüber mehr als 82 Millionen in Deutschland. Die Polen geben zwar weniger für ihre Haustiere aus als die Deutschen. Aber die Kaufkraft im Land steigt permanent", sagt Toeller. Auch Frankreich und Italien böten Fressnapf weiterhin "großes Potenzial".

Toeller denkt bereits über Europa hinaus. "Die Märkte Brasilien und Russland beschäftigen mich besonders", sagt der Unternehmer. Selbst den Gang nach China hält er für denkbar. "Wenn meine Mitarbeiter mich nicht bremsen würden, wäre ich längst dort."