Peking. Im Streit um einen Klimabeitrag chinesischer Fluggesellschaften verhärten sich die Fronten zwischen der EU und der Regierung in Peking. Die Volksrepublik untersagte den Fluggesellschaften des Landes eine Beteiligung am europäischen Emissionshandel. Zugleich sei es ihnen verboten, Kunden wegen der EU-Pläne zur Kasse zu bitten, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua einen Sprecher der Luftfahrtaufsicht. Die Volksrepublik werde je nach Entwicklung notwendige Gegenmaßnahmen zum Schutz der chinesischen Geschäftsinteressen prüfen. Neben China lehnen auch der US-Luftfahrtverband sowie American Airlines und United Continental die Teilnahme am Emissionshandel ab.

Die EU-Kommission erklärte, sie sei noch nicht offiziell von der Regierung in Peking informiert worden. Für die Airlines sei es viel billiger, sich an die Gesetze zu halten, als die Strafe zu zahlen, hieß es. Alle Fluggesellschaften unterliegen seit Januar 2012 dem EU-Emissionshandelssystems. Sie müssen danach für einen Teil ihres Kohlendioxidausstoßes Verschmutzungszertifikate kaufen, für das laufende Jahr erstmals Mitte 2013. Airlines, die dies nicht tun, müssen mit Strafen oder sogar einem Zugangsverbot zu europäischen Flughäfen rechnen. Nach Berechnungen der chinesischen Verkehrsbehörde würde der EU-Emissionshandel die chinesischen Gesellschaften im ersten Jahr etwa 120 Millionen Dollar (92 Millionen Euro) kosten.