New York/Auckland. Die US-Behörden haben die große Datentauschplattform Megaupload vom Netz genommen. Sie werfen den Betreibern um den in Kiel geborenen Hacker und Internetunternehmer Kim Dotcom vor, mehr als 175 Millionen Dollar (135 Millionen Euro) an Raubkopien verdient zu haben. Den rechtmäßigen Eigentümern sei dadurch ein Schaden von mehr als einer halben Milliarde Dollar entstanden.

Der früher als Kim Schmitz bekannte Gründer und drei Vertraute wurden in Neuseeland festgenommen. Nördlich von Auckland durchsuchten 70 Beamte ein Anwesen der Megaupload-Betreiber. Sie stellten Gegenstände und Geld im Wert von sechs Millionen neuseeländischen Dollar (3,7 Millionen Euro) sicher, darunter ein Luxuswagenfuhrpark und mehrere Gemälde.

Bei Megaupload konnten Daten aller Art hochgeladen und anschließend von anderen Nutzern abgerufen werden. Nach den Vorwürfen der US-Behörden waren darunter in großem Stil illegal kopierte Musik, Filme, Fernsehprogramme und digitale Bücher. Der Anklage zufolge geschah dies mit Wissen der Betreiber, die Raubkopierer sogar noch ermutigt hätten.