Hamburg. Mit einem Absatzminus von rund 15 Prozent ist die Hamburger Biermarke Holsten im vergangenen Jahr erstmals unter die Marke von einer Million Hektoliter, also 100 Millionen Liter, gerutscht. Die deutsche Hauptmarke des dänischen Carlsberg-Konzerns verlor bis zum Jahresende rund 150 000 auf 950 000 Hektoliter. Zugelegt hat hingegen laut dem Getränkemagazin "Inside" die Marke Astra mit einem Plus von rund 2,5 Prozent auf 410 000 Hektoliter, während Lübzer (670 000 Hektoliter) und Duckstein (65 000) beim Absatz in Deutschland stabil blieben.

Holsten leidet unter dem Rückgang und führt dies auf einen Zwist mit diversen Edeka-Gesellschaften im Osten und Süden Deutschlands und mit der Edeka-Tochter Netto zurück. Nachdem die Brauerei niedrigere Einkaufskonditionen von Netto und Edeka nicht akzeptieren wollte, wurde das Hamburger Bier von den Handelsfirmen einfach ausgelistet. Die neuen Preise wären demnach für das Unternehmen existenzbedrohend gewesen.

Inzwischen wurden allerdings die Gespräche wieder aufgenommen, und Holsten zeigt sich zuversichtlich, sein verkaufsstärkstes Produkt bald wieder auch in entfernteren Regionen in die Regale zu bekommen. Dann hätte das Flaggschiff der Hamburger auch die Chance, die Absatzgrenze von einer Million Hektoliter in diesem Jahr wieder zu durchbrechen.