Konzern zieht an die Elbe. Michael Stich als Botschafter engagiert

Hamburg. Jetzt ist es offiziell: Der weltweit größte Spirituosenproduzent Diageo zieht im Sommer mit seiner Deutschland-Zentrale von Wiesbaden an die Elbe. Das Unternehmen will sich entweder in den Tanzenden Türmen einmieten, die an der Reeperbahn gerade gebaut werden, oder in andere Gebäude in Elbnähe, wie Diageo-Deutschlandc-Chef Markus Kramer gestern sagte. Damit rückt der Hersteller von Baileys und Smirnoff näher an seine bereits in der Hansestadt ansässige Europaholding heran und an den für Diageo wichtigen Geschäftsbereich Duty-free, also den Verkauf zollfreier Waren.

Hintergrund für die Umzugsentscheidung sei Diageos strategisches Ziel, das Geschäft in Deutschland und Österreich in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln. Der Anfang für diesen Weg sei gemacht worden. "Wir haben unseren Umsatz in den vergangenen zwölf Monaten um 15 Prozent gesteigert", sagte Kramer. Deutschland mit seiner derzeit stabilen Konjunkturlage gehört zu den wichtigen Kernmärkten für das Unternehmen, das im vergangenen Jahr umgerechnet rund zwölf Milliarden Euro umgesetzt hat. Helfen soll dabei auch der frühere Tennisstar Michael Stich. Er wurde Markenbotschafter für die Whiskeymarke Johnnie Walker, die Diageo vertreibt.

"In Hamburg sitzt mit Edeka nicht nur der größte Lebensmittelhändler in Deutschland, sondern auch der größte Duty-free-Anbieter", sagte Andrew Morgan, Europapräsident des britischen Unternehmens. Rund 160 Mitarbeiter werden in Deutschland beschäftigt. Knapp die Hälfte arbeitet im Außendienst, 90 Beschäftigte werden in der neuen Hamburger Zentrale sitzen. "Hamburg ist ein führendes Handels- und Logistikzentrum in Deutschland und ein wichtiger Trendsetter für neue Verbrauchertrends", sagte Deutschland-Chef Kramer. Zudem sei die Stadt ein attraktiver Standort für Mitarbeiter und neue Talente.

Den rund 60 Mitarbeitern des Unternehmens in Wiesbaden macht Diageo das Angebot, nach Hamburg umzuziehen. Unterstützung dafür bekommt das Unternehmen aus Hamburg. "Die Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung fährt im Februar nach Wiesbaden, um die dortigen Mitarbeiter über die Hansestadt zu informieren und sie vom Umzug zu überzeugen", sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). "Mit Diageo wird Hamburg um einen Arbeitgeber bereichert, der gut in das soziale und wirtschaftliche Leben Hamburgs passt. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit", sagte Horch. "Es ist positiv für Hamburg, mit Diageo ein weltweit führendes Spirituosenunternehmen willkommen zu heißen."