Interesse am Werk Augsburg des Druckmaschinenkonzerns. Heute entscheiden Gläubiger

Lübeck. Zwei Monate nach der Insolvenz gibt es offenbar zwei Interessenten für den Druckmaschinenhersteller Manroland. Der Lübecker Mischkonzern Possehl will die Firma in Teilen übernehmen. Man habe ein Angebot für das Geschäft mit Rollendruckmaschinen in Augsburg abgegeben, teilte die Gruppe gestern mit. Die Manroland-Sparte solle als eigenständiger Geschäftsbereich geführt werden, ein Großteil der 2400 Beschäftigten in Augsburg solle an Bord bleiben.

In dem Konzept, das dem Insolvenzverwalter vorgelegt wurde, hält sich Possehl zudem eine spätere Beteiligung am Manroland-Standort in Plauen offen. Zunächst sollen die Lieferbeziehungen dorthin beibehalten werden. Die für die Fortführung des operativen Geschäfts in Augsburg nötige Kreditlinie im mittleren zweistelligen Millionenbereich werde voraussichtlich von einen Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank bereitgestellt. Der dritte Standort Offenbach sei nicht Teil der Übernahmepläne, so ein Sprecher. Possehl ist ein Konzern mit neun unabhängigen Geschäftsbereichen, erzielte 2011 einen vorläufigen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit rund 9300 Mitarbeiter, die Hälfte davon in Deutschland.

Neben Possehl gibt es offenbar einen zweiten Bieter. Dabei soll es sich um den US-Finanzinvestor Platinum Equity handeln, der sich Insidern zufolge für alle drei Werke des weltweit drittgrößten Druckmaschinenbauers interessiert und laut "Augsburger Allgemeine" 100 Millionen Euro zahlen will. Wer den Zuschlag erhält, wollen die Gläubiger heute entscheiden.