Umsatz und Gewinn des Hamburger Schmuckkonzerns gehen zurück

Hamburg. Die Wirtschaftskrise in Südeuropa hat dem Hamburger Schmuckkonzern Bijou Brigitte zugesetzt. Im Geschäftsjahr 2011 sank der Umsatz des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 374 Millionen Euro, wie der börsennotierte Konzern gestern mitteilte. Auf vergleichbarer Fläche verringerten sich die Erlöse sogar noch stärker um knapp fünf Prozent.

Schuld daran sei das schwierige wirtschaftliche Umfeld auf der iberischen Halbinsel, während sich der Handel in Italien und Deutschland stabil entwickelt habe. "Die Lage in Spanien und Portugal ist katastrophal", sagte eine Unternehmenssprecherin dem Abendblatt.

Allerdings haben die Hamburger auch auf dem Heimatmarkt mit immer härterer Konkurrenz zu kämpfen. Große Textilhandelsketten wie Hennes & Mauritz, Zara oder Mango haben mittlerweile alle eigene Kollektionen mit Modeschmuck und Accessoires aufgelegt. Zudem setzen Internethändler die Hanseaten mit besonders günstigen Angeboten unter Druck.

Dies spiegelt sich auch im Gewinn des Unternehmens wider, das 1963 von dem Hamburger Friedrich W. Werner gegründet wurde und das heute von dessen Sohn Roland geführt wird. Nach 58,3 Millionen Euro 2010 rechnet der Konzern für das vergangene Jahr nur noch mit einem Ergebnis nach Steuern zwischen 45 und 50 Millionen Euro.

52 Geschäfte mussten die Hamburger 2011 schließen, eröffneten im gleichen Zeitraum aber auch 60 neue. Insgesamt betreibt das Unternehmen nun 1175 Filialen. Einen Ausblick für 2012 wollte die Sprecherin gestern nicht geben. Dazu werde sich der Konzern erst im März äußern, erklärte sie.

Die Börse reagierte wenig erfreut auf die schlechten Nachrichten des Unternehmens, das sich noch mehrheitlich in Familienbesitz befindet. Die Aktie von Bijou Brigitte gab gestern um fast sechs Prozent auf 70,50 Euro nach. Vor einigen Jahren war der Konzern noch ein Börsenstar. Bis zu 250 Euro war eine Aktie in den besten Zeiten im Frühjahr 2006 wert.