Tokio. Die japanische Skandalfirma Olympus erwägt offenbar eine milliardenschwere Klage gegen amtierende und ehemalige Vorstandsmitglieder, darunter auch den neuen Präsidenten. Der Kamerahersteller bereite eine Klage auf Schadenersatz von 90 Milliarden Yen (940 Millionen Euro) vor, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit dem Vorgang vertrauten Person. Unterdessen erwäge Präsident Shuichi Takayama seinen Rücktritt, hieß es weiter. Olympus teilte mit, den Inhalt einer möglichen Klage morgen bekannt zu geben, und kommentierte die Rücktrittsgerüchte nicht.

Dem Insider zufolge droht sechs amtierenden Vorstandsmitgliedern eine Klage. Eine externe Untersuchungskommission sei zu dem Ergebnis gekommen, dass sie gegen ihre Treuhänderpflicht verstoßen hätten. Sie sollen zugelassen haben, dass der Ex-Vorsitzende Tsuyoshi Kikukawa und andere das Vermögen schmälerten. Olympus hatte eingeräumt, 1,3 Milliarden Euro Verlust verschleiert zu haben.