Kopenhagen. Trotz Atomwende häufen sich die schlechten Nachrichten aus der Branche der erneuerbaren Energien: Nach Verlusten und Pleiten bei Solarfirmen schockierte gestern der weltgrößte Windturbinenbauer Vestas mit seiner Ankündigung, 2011 in die roten Zahlen geraten zu sein. Das dänische Unternehmen hat seine Prognosen für 2011 zum zweiten Mal seit Oktober gesenkt. Statt 6,4 Milliarden werde nur noch mit einem Umsatz von sechs Milliarden Euro gerechnet. Einen Gewinn erwartet das Unternehmen nicht mehr. Bisher hatte die Prognose für den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei 255 Millionen Euro gelegen.

Das wirft ein Schlaglicht auf die immer noch ungelösten Probleme der Branche, die unter Kampfpreisen, steigenden Personalkosten und hohen Kapitalanforderungen beim kostspieligen Bau von Windparks auf hoher See leidet. Der Vestas-Vorstand nannte Umsatzeinbußen und höhere Kosten vor allem bei der Entwicklung eines Turbinentyps als Grund.

An der Börse sorgte die Nachricht gestern für Kursverluste auch bei anderen Windturbinenbauern: So verloren die Aktien des Hamburger Anbieters Nordex und die indische Suzlon mit ihrer Tochter Repower jeweils mehr als zwei Prozent. Händler befürchteten, dass auch bei Nordex Projektverzögerungen auf die Bilanz durchschlagen könnten.