Trotz der Krise erwarten Verbände und Wissenschaftler einen Rückgang der Arbeitslosigkeit

Berlin. Spitzenverbände der Wirtschaft sehen dem neuen Jahr mit Optimismus entgegen. Sowohl der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) als auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) erwarten einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. "Die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft sind um einiges besser, als es die derzeitige Stimmung vermuten lässt", sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann. Er erwarte für 2012 "immerhin noch ein Wachstum von einem Prozent".

"Auch im neuen Jahr wollen die Unternehmen hierzulande investieren, Kapazitäten aufbauen und neue Stellen schaffen. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte dadurch 2012 noch weiter zurückgehen auf rund 2,8 Millionen", so Driftmann. ZDH-Präsident Otto Kentzler sagte, die Handwerksbetriebe seien aktuell eine Jobmaschine. In vielen Branchen seien "längst mehr Jobs offen als Arbeitslose gemeldet". Kentzler betonte: "Die Handwerkswirtschaft wird weiter wachsen, mindestens um 1,5 Prozent. Der Binnenmarkt ist stabil, die Menschen investieren wieder in Werte statt in faule Papiere."

Keinen Anlass zur Panik sieht auch der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Wolfgang Franz. "Vor allem warne ich davor, eine Rezession herbeizureden." Franz erwartet, dass sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit abschwächen wird. Im Schnitt rechnet er 2012 mit rund 2,9 Millionen Arbeitslosen und 41 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland.

Optimistischer zeigte sich der Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn, Klaus Zimmermann. Der Arbeitsmarkt bleibe auf Wachstumskurs. Zimmermann sieht Deutschland mittelfristig auf dem Weg zur Vollbeschäftigung.