Selten ist ein technisches Gerät mit so viel Inbrunst erwartet worden wie der iPad von Apple : Vorstandschef Steve Jobs erfüllte gestern in San Francisco die meisten Erwartungen, als er den flachen Computer mit dem großen Bildschirm der Welt präsentierte: "Er ist viel intimer als ein Laptop und viel fähiger als ein Smartphone", sagte Jobs.

Neun Jahre nach dem iPod und drei Jahre nach dem iPhone tritt Apple nun an, einen weiteren Meilenstein zu setzen. Der iPad soll die Lücke schließen zwischen Handy und Laptop. Der flache Computer mit einer Höhe von 1,25 Zentimetern und einem Gewicht von 680 Gramm wird von einem neuen Prozessor mit einer Taktrate von einem Gigahertz betrieben.

Bisher war den sogenannten Tablet-PC, die über eine virtuelle Tastatur auf dem Bildschirm verfügen, kein großer Erfolg beschieden. Besseren Absatz fanden kleine Netbooks. Zwar entspricht der iPad-Bildschirm mit 9,7 Zoll den Netbook-Maßen, aber das iPad soll cooler sein und mit seiner Software glänzen. Alle Anwendungen für das iPhone laufen auch auf dem iPad.

Dieses soll in zwei Monaten weltweit erhältlich sein. Apple teilte mit, in 60 Tagen mit der Versendung von bestellten Tablet-Computern zu beginnen. Die Grundversion des iPad mit 16 Gigabyte Speicher kostet demnach 499 Dollar (354 Euro). Das Modell mit 32 Gigabyte koste 599 Dollar, die Ausgabe mit 64 Gigabyte 699 Dollar. Die internetfähige Version des iPad gebe es ab April zunächst nur in den USA und in ausgewählten Ländern, so Apple. Das Grundmodell mit Wifi-Zugang und mobilem 3G-Internet soll den Angaben zufolge 629 Dollar, das 64 Gigabyte-Modell mit UMTS-Anschluss 829 Dollar kosten.

Neben Web, E-Mail, Video und Gaming gilt das besondere Augenmerk den E-Books. Apple tritt damit in Konkurrenz zum Kindle von Amazon und den E-Book-Readern von Sony. Apples Internetladen für digitale Bücher heißt iBook Store.