Hohe Nachfrage in USA, China und Indien. Aber in Europa stürzen Neuzulassungen ab

Hamburg. In Europa sind im Mai das zweite Mal in Folge weniger Autos zugelassen worden. Weltweit setzte sich die Erholung der Automobilindustrie dagegen fort, angetrieben von der starken Nachfrage in den USA, China, Japan und Indien. Das geht aus den Zahlen hervor, die der europäische Branchenverband ACEA und der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) gestern vorgelegt haben.

Die Pkw-Neuzulassungen in den 27 EU-Staaten sanken demnach um 9,3 Prozent auf knapp 1,13 Millionen. In Deutschland fiel das Minus im Mai mit 35,1 Prozent am größten aus. Auch seit Jahresbeginn verzeichnete Deutschland ein kräftiges Minus von 27,7 Prozent auf 1,18 Millionen Fahrzeuge. Im Rest der Welt sieht es anders aus: Die USA, Russland, Japan, China und Indien meldeten im Mai zweistellige Zuwachsraten bei den Neuzulassungen. In der Summe kommt China in den ersten fünf Monaten auf 4,53 Millionen neu zugelassene Pkw, das sind 57 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Damit hat China in absoluter Zahl fast das Niveau der USA (4,62 Millionen Pkw) erreicht. Während das Geschäft mit Neuwagen in Deutschland schwächelt, spricht der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) von einer stabilen Situation bei Gebrauchtwagen.

Auch bei Wartung und Reparatur gebe es keinen Grund zur Klage: Die Auslastung der Werkstätten lag bis Mai bei 82 Prozent und damit auf Vorjahresniveau. Zwei Drittel der Kfz-Betriebe erwarten, dass die Geschäftslage im dritten Quartal besser wird oder gleich bleibt. "Ein ermutigendes Signal", sagte der Vorsitzende Robert Rademacher. Die Branche hoffe, das Jahr auf befriedigendem Niveau abzuschließen.)