Hamburg. Schwimmen verboten: Eine Frau steht fassungslos am Strand von Alabama, Ölschwaden werden angeschwemmt. Der britische Ölkonzern BP hat nach eigenen Angaben bisher zwar 1,6 Milliarden Dollar (1,32 Milliarden Euro) für die Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko ausgegeben. Doch geholfen hat dies kaum. Seit der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April sind bis zu 380 Millionen Liter Öl ins Meer und damit an die Küsten der US-Staaten Florida, Alabama und Mississippi geflossen. Auf massives Drängen der US-Regierung hat BP nun eine abermalige Ausweitung seines Kriseneinsatzes gegen die Ölpest zugesagt. Bis Ende Juni soll sich die Menge des abgepumpten Öls aus dem lecken Bohrloch auf 50 000 Barrel pro Tag (acht Millionen Liter) verdreifachen. Mit der Zusage reagiert der Konzern auf ein 48-Stunden-Ultimatum der US-Regierung. Überzeugt haben die Bemühungen bislang auch die Kapitalmärkte nicht. Seit Mitte April ist der Kurs der BP-Aktie um 46 Prozent eingebrochen.