Weltweiter Absatz stieg zwischen Januar und Mai um 18 Prozent

Wolfsburg. Volkswagen hat dank der starken Nachfrage in China und den USA in den ersten fünf Monaten deutlich mehr Autos verkauft als vor Jahresfrist. Von Januar bis Mai stiegen die weltweiten Auslieferungen des Konzerns nach Angaben vom Freitag um 18,1 Prozent auf knapp drei Millionen Einheiten. Allerdings fiel der Zuwachs damit niedriger aus als in den Monaten davor, weil die Nachwirkungen der Abwrackprämie auf dem Heimatmarkt Deutschland nachlassen. Die Wolfsburger hatten von der staatlichen Stütze im vergangenen Jahr besonders stark profitiert. Die Anleger reagierten neutral. Die Stammaktie des Konzerns schloss auf Vortagsniveau.

Im Mai lieferten die Wolfsburger weltweit gut 604 000 Fahrzeuge aus, 8,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im April hatte sich der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr noch auf über elf Prozent belaufen.

Der Konzern baut sein Geschäft in den Schwellenländern aus

Volkswagen profitiere überdurchschnittlich von der Nachfrage in Märkten wie China, zog Konzernvertriebsvorstand Christian Klinkler eine Zwischenbilanz. Diese Entwicklung lasse aber keinen Rückschluss auf den weiteren Verlauf zu. "Das Automobiljahr 2010 bleibt weiterhin herausfordernd", fügte Klinkler hinzu. Experten erwarten, dass die Autoverkäufe in der zweiten Jahreshälfte sinken werden, weil auch andere europäische Länder den Autoabsatz nicht mehr mit Fördermitteln ankurbeln.

Derzeit kann Volkswagen das durch hohe Verkaufszahlen in Schwellenländern wettmachen. Allein China, dem größten Markt des Konzerns, lieferte Volkswagen in den ersten fünf Monaten 777 800 Fahrzeuge an die Kunden aus, 48 Prozent mehr als vor einem Jahr. In Indien verdoppelte sich der Absatz. Allerdings ist das Niveau auf dem Subkontinent mit 13 500 Fahrzeugen noch relativ gering. In Indien ist die Motorisierung am Anfang, während China bereits seit einiger Zeit boomt. In Südamerika legte Volkswagen um 35 Prozent zu. Die Kernmarke VW verkaufte in China 620 000 Einheiten, 43 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

In den Vereinigten Staaten legte der Fahrzeugverkauf um rund ein Drittel zu

Auf dem einst größten Pkw-Markt der Welt, den USA, steigerte der Konzern den Absatz um ein Drittel auf 145 000 Fahrzeuge. Niedriger war dagegen das Wachstum in Europa mit 6,5 Prozent auf 1,42 Millionen Stück. Dabei erhöhte Volkswagen den Verkauf in Spanien um 44,5 Prozent und in Großbritannien um 32 Prozent. Auf dem Heimatmarkt Deutschland sanken die Verkäufe nach dem Ende der staatlich finanzierten Abwrackprämie um zwölf Prozent auf 437 000 Einheiten.

Die Hauptmarken VW und Audi steigerten den Verkauf in den ersten fünf Monaten um je ein Fünftel. Die tschechische VW-Tochter Skoda lieferte weltweit 17 Prozent mehr aus. Ihre schwächelnde spanische Schwester Seat verkaufte sieben Prozent mehr Fahrzeuge als vor einem Jahr.