Neue Kontakte nach Korea und China geplant. Delegation schließt Asienreise ab

Hamburg. Die Großreedereien in Asien haben es schriftlich. Alle Daten und Fakten zur geplanten Elbvertiefung liegen jetzt im Topmanagement der koreanischen Reedereien Hyundai und Hanjin, bei der chinesischen Cosco oder auch bei NOL aus Singapur vor. Überreicht von Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU), der jetzt an der Spitze einer Hafendelegation in den Reedereizentralen zu Gast war. Das klar definierte Ziel in der Dokumentation: Die Elbe soll bis zum Jahr 2013 um einen Meter vertieft sein. Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) bestätigte den Asiaten mit einem beigelegten Schreiben, dass der Bund der Fahrrinnenanpassung nationale Bedeutung beimisst und die Finanzierung der Maßnahme übernimmt.

"Der geschlossene Auftritt aller wichtigen Hafenvertreter aus dem Wirtschaftsraum Hamburg ist in Asien gut angekommen", sagte Handelskammer-Präses Frank Horch am Freitag dem Abendblatt. "Wir haben damit gezeigt, dass wir alle gemeinsam etwas erreichen wollen. Das ist gerade für Asiaten wichtig." Zu Gedaschkos Delegation gehörten neben Horch und dem Chef der Hamburg Port Authority, Jens Meier, auch Führungskräfte der drei großen Hafenfirmen Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Eurogate sowie der Buss-Gruppe und damit wichtige Geschäftspartner der Großreeder.

Hamburg bleibe für die Unternehmen aus Asien attraktiv, sagte Horch. Allein aus der Region waren im ersten Quartal 1,1 Millionen der insgesamt 1,8 Millionen Standardcontainer (TEU) in Hamburg umgeschlagen worden. "Die Hochrangigkeit und Intensität unserer Gespräche haben eindrucksvoll die Bedeutung des Hafens für die asiatischen Reedereien bestätigt", sagte auch Gedaschko.

Horch hofft auch darauf, "China Shipping wieder enger an Hamburg binden zu können". Hintergrund: Die Reederei hatte ihre Zubringerverkehre aus Kostengründen aus Hamburg abgezogen und nach Zeebrügge verlegt. Beim Werben für Hamburg soll dabei auch die für 2011 geplante Senkung der Durchfahrtgebühren für den Nord-Ostsee-Kanal helfen.

Auf politischer Ebene führte Gedaschko Gespräche mit den Verkehrsministerien in Seoul und Peking. Eines der Ergebnisse: Die staatliche chinesische Hafenbehörde denkt darüber nach, sich mit den Werften im Lande beim Bau von Riesencontainerfrachtern auseinanderzusetzen. Dadurch könnten die Neubauten besser auf vorhandene Fahrrinnen und die Infrastruktur der Häfen ausgerichtet werden, was wiederum Investitionen für die Abfertigung solcher Schiffe begrenzen könnte.

Geplant ist auch ein Austausch zwischen der norddeutschen maritimen Industrie und koreanischen Firmen sowie zwischen dem Corean Maritime Institute und dem Fraunhofer Centrum für Maritime Logistik in Hamburg. Die Zusammenarbeit hatten die Koreaner vorgeschlagen. Gedaschko: "Wir haben zum richtigen Zeitpunkt in Asien die richtigen Akzente gesetzt."