HHLA und Bremer EKB kooperieren im Containertransport. Test für Riesen-Lkws im Hafen geplant

Hamburg. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) will ihren Kunden Container künftig bis direkt ins Haus liefern. Dafür soll ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Bremer Transportunternehmen EKB Container Logistik gegründet werden. Partner bei der HHLA ist die Tochter Container-Transport-Dienst (CTD), der Marktführer bei der Verteilung der Boxen innerhalb des Hamburger Hafens. Die Kooperation muss das Bundeskartellamt noch genehmigen. "Wir rechnen uns gute Chancen aus", sagte der zuständige HHLA-Vorstand Sebastian Jürgens.

Jährlich werden vor allem aus den Häfen Bremerhaven und Hamburg Millionen von Containern durch Deutschland transportiert. Um diesen Transport reibungslos abzuwickeln, hat die HHLA bereits vor Jahren mit der Transfracht ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Bahn aufgebaut und sucht derzeit mit der Eurogate Hafengruppe nach Standorten für Terminals im Binnenland. Jetzt sollen EKB und CTD den Transport über den letzten Kilometer von den Binnenterminals bis zum Kunden organisieren.

Beide Unternehmen können zusammen auf mehr als 1000 Lkws zurückgreifen. CTD arbeitet mit Subunternehmen zusammen. Die EKB, die zuletzt mit 550 Beschäftigten 120 Millionen Euro Umsatz erzielte, setzt auch eigene Fahrer ein. Die Standorte beider Firmen außerhalb von Hamburg und Bremen - Berlin, Stuttgart und Duisburg - gehen in das Joint Venture mit ein. Es soll mit 30 Mitarbeitern starten. "Wir werden ein Netz von Abhol- und Zustellverkehren zu den Hafenterminals aufbauen und den Bahntransport organisieren", so Wolfgang Weber, Sprecher der EKB-Geschäftsführung.

Um im Hamburger Hafen Transporte zwischen den Terminals zu vereinfachen und dazu mehr als 30 Prozent Sprit einzusparen, will die CTD künftig Lang-Lkws einsetzen, die drei statt zwei 20-Fuß-Container aufnehmen können. "Wir wollen an einer Testphase teilnehmen und haben dazu Anfragen in Hamburg und beim Bundesverkehrsministerium gestellt", sagte CTD-Geschäftsführer Marcus Bönning. Der Test soll im kommenden Jahr starten.