Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht den Euro trotz seines jüngsten Kursrutsches nicht in Gefahr. Der Euro sei "eine sehr zuverlässige Währung", sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet gestern. Die Notenbank beließ den Leitzins für die 16 Mitgliedstaaten der Euro-Zone unterdessen auf seinem historischen Tiefstand von aktuell 1,0 Prozent.

Mit den niedrigen Zinsen will die EZB die Erholung der Wirtschaft unterstützen. Viele Finanzexperten rechnen damit, dass die Währungshüter den Leitzins frühestens Anfang 2011 wieder anheben. Zum Vergleich: Der Leitzins in den USA beträgt 0,0 bis 0,25 Prozent.

Die Währungshüter halten unterdessen an den umstrittenen Ankäufen von Staatsanleihen klammer Euro-Länder fest. Es sei nicht beabsichtigt, das Programm zu einem bestimmten Zeitpunkt auslaufen zu lassen, sagte Trichet nach der turnusmäßigen Ratssitzung. Vor wenigen Wochen hatte die EZB die Ankäufe noch als "temporäre Notfallmaßnahme" bezeichnet.

Bislang habe die Bank Staatspapiere im Wert von 40,4 Milliarden Euro erworben, sagte Trichet. Angaben zu Ländern und Laufzeiten machte der EZB-Chef nicht. Auch zu einer Obergrenze der zu kaufenden Anleihen wollte er sich nicht äußern.