Kreditvergabe an Mittelstand steigt um 8,5 Prozent auf über 800 Millionen Euro

Hamburg. Mit einer guten Eigenkapitalausstattung bleibt die Hamburger Volksbank auf Wachstumskurs. In den vergangenen zwei Jahren hat das Institut netto 5000 neue Kunden gewonnen. "Wir sind jetzt gut positioniert und können uns vorstellen, diesen Kundenzuwachs erneut auch in einem kürzeren Zeitraum zu erreichen", sagte Reiner Brüggestrat, Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank, im Gespräch mit dem Abendblatt.

"Wir profitieren in turbulenten Zeiten von unserem berechenbaren Geschäftsmodell, das vor allem von Mittelständlern geschätzt wird", so der Vorstand. Ein Viertel der neuen Kunden sind Firmenkunden, die sich angesichts der Veränderungen bei überregionalen Instituten wie der Commerz/Dresdner Bank neue Bankverbindungen suchen.

Da die Privatkunden in Hamburg extrem umkämpft sind, will die Bank mit ihrer ersten Multimediafiliale im Wandsbek Quarree vor allem bei jungen Leuten punkten. Die Filiale ist ohne die üblichen Tresen ausgestattet und orientierte sich auch mit ihren Öffnungszeiten am Einkaufszentrum, ist also auch sonnabends geöffnet.

Die Kreditvergabe an den Hamburger Mittelstand stieg 2009 um 8,5 Prozent auf 827 Millionen Euro. "Die Verschlechterung der Bonität bei den Kreditkunden durch die Wirtschaftskrise sei geringer ausgefallen als erwartet", sagte Brüggestrat. Einer Bankenabgabe erteilte er eine Absage. "Insgesamt haben die Genossenschaftsbanken 2009 fast zehnmal so viel Steuern gezahlt wie die deutschen Großbanken", sagte Brüggestrat. Seit 80 Jahren gebe es für die Bankengruppe eine umfassende Sicherung, die sich bewährt habe.

Die Volksbank Hamburg erreichte 2009 ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge von 10,1 Millionen Euro, was einem Plus von 43 Prozent entspricht. Der Jahresüberschuss stieg um drei auf 6,8 Millionen Euro. Grund für die positive Entwicklung ist ein um 20 Prozent gestiegener Zinsüberschuss.