Papenburg. Die Papenburger Meyer Werft hat beim Arbeitsamt Kurzarbeit angemeldet, um einen drohenden Auftragsmangel abzufedern. Das sei zum 1. Juni geschehen, sagte gestern ein Werftsprecher. Es gehe jedoch derzeit nur darum, bei Bedarf auf Kurzarbeit zurückzugreifen.

Bislang sei niemand betroffen. Insgesamt könne die Kurzarbeit auf rund 100 Schiffskonstrukteure, Zeichner und Ingenieure zukommen. Zunächst sollen sie im Unternehmen anderweitig eingesetzt werden.

Die Meyer Werft mit derzeit rund 2500 Mitarbeitern ist Deutschlands führendes Schiffbauunternehmen. Der Auftragsbestand der Werft umfasst derzeit sechs Schiffe, deren Bau das Unternehmen bis Ende 2012 auslastet.

Die Situation am Markt für Kreuzfahrtschiffe ist vor dem Hintergrund der noch immer nicht ausgestandenen Wirtschaftskrise derzeit unübersichtlich. "Es werden viele Projekte besprochen, aber die Einschätzungen über die wirtschaftliche Tragfähigkeit ändern sich dabei häufig", sagte der Werftsprecher.

Vor wenigen Wochen erhielt die staatliche italienische Werft Fincantieri einen Auftrag für ein neues Kreuzfahrtschiff, für den auch die Meyer Werft geboten hatte. Auch asiatische Werften wollen in den kommenden Jahren verstärkt in das Geschäft drängen.