Mehr Verkäufe im Ausland, weniger allerdings in Deutschland

Stuttgart. Das florierende Exportgeschäft hat dem Autobauer Daimler auch im Mai Rückenwind verliehen. Weltweit verkaufte der Stuttgarter Konzern im vergangenen Monat knapp 14 Prozent mehr Pkw der Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Mit 110 700 verkauften Pkw im Mai bügelte Daimler den im Zuge der Wirtschaftskrise erlittenen Absatzeinbruch des Vorjahres nahezu wieder aus.

In Deutschland müssen die Stuttgarter aber dem schwachen Pkw-Markt - nach Wegfall der Abwrackprämie - weiter Tribut zollen: Zwischen Nordsee und Alpen lieferte Daimler im Mai mit 24 700 Pkw 3,5 Prozent weniger Fahrzeuge als vor Jahresfrist aus. Der in die Jahre gekommene Kleinwagen Smart findet immer weniger Käufer.

Pkw-Vertriebschef Joachim Schmidt zog eine positive Bilanz unter die ersten fünf Monate des laufenden Jahres. Mit 484 600 Pkw habe Daimler fast zwölf Prozent mehr Autos als im Vorjahreszeitraum ausgeliefert. "Im Mai konnten wir mit Mercedes-Benz schneller wachsen als der Gesamtmarkt", sagte der Manager. Die neuen, renditestarken Oberklassemodelle der Mercedes-E- und S-Klasse kämen bei den Autofahrern gut an. Besonders in China sind die Autos mit dem Stern beliebt: Binnen Jahresfrist verdoppelten sich die Verkaufszahlen im Reich der Mitte auf 11 500 Fahrzeuge. Damit ist China nach Deutschland und den USA mittlerweile der drittgrößte Markt für Mercedes-Benz weltweit.

Trotz des anhaltenden Booms in Schwellenländern wie China ist Daimler aber noch weit von früheren Glanzzeiten entfernt. Im Mai 2008 - also wenige Monaten vor Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise - hatten die Stuttgarter weltweit noch fast 550 000 Pkw in Kundenhand übergeben.