Wer an Hamburg denkt, denkt an Schiffe. An dicke Pötte, die auf der Elbe fahren. An Kreuzfahrer, die im Hafen festmachen. An die Werft Blohm + Voss und Containerterminals. Schifffahrt als Symbol für das Tor zur Welt. Doch während die maritime Branche die wohl schlimmste Krise nach dem Zweiten Weltkrieg verdauen muss, setzt ein anderer Wirtschaftszweig in der Hansestadt unbeirrt zum Höhenflug an: die Luftfahrtindustrie. Allen voran der Flugzeughersteller Airbus zeigt sich unbeeindruckt von Konjunkturtiefs und Euro-Kapriolen. 500 Zeitarbeiter stellt das Unternehmen auf Finkenwerder nun fest ein, gibt damit 500 Beschäftigten und ihren Familien wieder eine langfristige Perspektive. Mit rund 12 000 Festangestellten arbeiten damit im Werk südlich der Elbe fast wieder so viele Menschen wie vor dem Sanierungsprogramm Power 8.

Die Stadt Hamburg hat richtig gehandelt, als sie vor Jahren für die Airbus-Werkserweiterung Teile des Mühlenberger Lochs zuschütten ließ. Wie sähe der Hamburger Arbeitsmarkt heute aus, wäre der Zukunftsflieger A380 nicht nach Finkenwerder gekommen? Rund um den Magneten Airbus hat sich eine Luftfahrtbranche mit Hunderten Zulieferfirmen und wissenschaftlichen Einrichtungen wie der TU Harburg etabliert.

Hamburg braucht die Schifffahrt, aber ökonomische Vielfalt ist gerade in wirtschaftlich unruhigen Zeiten von großer Bedeutung. Die Hafenstadt steht längst für dicke Pötte und riesige Flugzeuge. Eine Kombination mit Zukunft in Zeiten der Globalisierung.