Die Elbe soll nicht nur tiefer, sondern auch breiter werden

Hamburg. Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) hat vor seinem Besuch mehrerer asiatischer Reedereien den Willen zur Elbvertiefung bis zum Herbst 2013 bekräftigt. "In Asien ist zuletzt der falsche Eindruck entstanden, dass die Elbvertiefung in Deutschland nicht wirklich gewollt ist", sagte der Senator gestern. "Wir wollen deutlich machen, dass es uns im Gegenteil sehr ernst damit ist."

Zusammen mit einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation wird Gedaschko an diesem Sonnabend nach China, Singapur und Südkorea aufbrechen und dort mit den Spitzen der Reedereien Cosco, NOL und Hanjin Shipping zusammentreffen. Dabei geht es vor allem darum, die asiatischen Reeder, die für einen wesentlichen Teil des Containerverkehrs in Hamburg sorgen, auch künftig an den Hafen der Hansestadt zu binden. Vor allem die Verzögerungen und Streitigkeiten bei der Elbvertiefung hatten zuletzt in Fernost für Irritationen gesorgt.

Gedaschko will den asiatischen Reedern nun einen Zeitplan vorlegen, nach dem die Vertiefung der Fahrrinne bis zum Herbst 2013 abgeschlossen sein wird. Der Senator betonte, dass es dabei um die volle Vertiefung der Elbe um einen Meter gehe. Die Zustimmung Niedersachsens zu dem Vorhaben hält Gedaschko für sicher. Alle kritischen Punkte seien aus seiner Sicht mittlerweile ausgeräumt.

Neben der Vertiefung der Elbe will Gedaschko auch die geplante Verbreiterung der Fahrrinne gegenüber den asiatischen Gesprächspartnern hervorheben. Unter anderem ist auf Höhe Blankenese eine 385 Meter breite und sieben Kilometer lange "Begegnungsbox" für besonders große Schiffe geplant. Erst in der vergangenen Woche hatte der Hamburger Reeder Jochen Döhle die zu schmale Fahrrinne als eines der größten Hindernisse für den Schiffsverkehr auf der Elbe bezeichnet.

Gedaschko will in Asien auch noch auf eine bereits umgesetzte Verbesserung für die großen Reedereien hinweisen: Seit Mitte April ist bestimmten, außergewöhnlich großen Containerschiffen von mehr als 330 Meter Länge oder 45 Meter Breite ein größerer Tiefgang und damit auch eine höhere Ladung auf der Elbe erlaubt. Hintergrund ist die veränderte Bauart dieser Frachter. "Die heutigen Schiffe sind im Unterwasserbereich ähnlich schlank gebaut wie eine Yacht", sagt Hamburgs stellvertretender Hafenkapitän Andreas Brummermann. Daher tauchten sie in Fahrt nicht so tief ins Wasser ein wie ältere Modelle. Bei einem typischen Containerfrachter von 334 Meter Länge und 43 Meter Breite ist durch die neue Regelung eine zusätzlichen Ladung von 2200 Tonnen oder 156 Standardcontainern (TEU) möglich.

Dies sei zwar nur eine kleine Verbesserung, trage aber ebenfalls zur höheren Wettbewerbsfähigkeit des Hafens bei, so Gedaschko.