Fälschlicherweise Milliardenaufträge platziert

Frankfurt. Ein Computerfehler im Handel der Deutschen Bank hat für Aufregung am japanischen Aktienmarkt gesorgt. Das Institut platzierte an der Börse in Osaka fälschlicherweise Verkaufsaufträge für Derivate auf den Leitindex Nikkei von umgerechnet 150 Milliarden Euro (16,7 Billionen Yen). Obwohl der größte Teil der Orders Finanzkreisen zufolge noch rechtzeitig gestoppt wurde, gab der gesamte Nikkei leicht nach. "Wir nehmen diesen Vorfall extrem ernst und tun alles, um sicherzustellen, dass sich so etwas nicht wiederholt", teilte das größte deutsche Geldhaus mit.

In ihrer Erklärung führte die Bank die von Experten als peinlich kritisierte Panne auf einen Fehler im internen Handelssystem des Instituts zurück. Die zuständige Marktaufsicht in Osaka nimmt den Vorfall unter die Lupe und prüft auch, ob es bei der Börse selbst fehlerhafte Prozesse geben könnte.

Finanzkreisen zufolge wurden nur 0,3 Prozent der Aufträge auch tatsächlich ausgeführt. "Dies hat die Auswirkungen des Fehlers massiv begrenzt", sagte ein Insider. Vor einem Monat hatte vermutlich ebenfalls ein Systemfehler eines oder mehrerer Marktteilnehmer an den US-Börsen zu einem abrupten Kurssturz geführt. Der Leitindex Dow Jones verlor innerhalb von zehn Minuten sechs Prozent - der genaue Grund ist weiter unklar.