Hamburg. Die Wirtschaftskrise hat den Arbeitsmarkt weitgehend verschont. Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland sogar auf ein Rekordtief gesunken: Im Mai waren in Deutschland 3,242 Millionen Menschen ohne Job. Das ist die geringste Arbeitslosigkeit seit 17 Jahren. Gegenüber dem Vormonat ging die Zahl der Erwerbslosen um 165 000 zurück, die Arbeitslosenquote sank damit um 0,4 Punkte auf nur noch 7,7 Prozent.

Experten und Politiker aber warnen vor zu großen Erwartungen. "Die stabile Arbeitsmarktlage ist kein Selbstläufer", sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU).

Auch in Hamburg ist die Zahl der Arbeitslosen um 4038 oder 5,1 Prozent gesunken. "Einen solchen Rückgang zu dieser Jahreszeit gab es zum letzten Mal im Mai 1979", sagte Arbeitsagenturchef Rolf Steil. In Hamburg sind derzeit noch 75 127 Menschen ohne Arbeit. Das entspricht einer Quote von 8,1 Prozent.

Die positive Entwicklung begründete Steil mit der rechtzeitigen Einführung der Kurzarbeit. Jetzt sorgen vor allem die Industrie und die Gesundheitswirtschaft für neue Stellen.

Doch gleichzeitig kritisieren Experten, dass viele Arbeitslose nicht mehr in der offiziellen Arbeitslosenstatistik erfasst werden. Wer einen Ein-Euro-Job oder eine Weiterbildung macht, falle heraus. Tatsächlich gibt es in Hamburg fast 145 000 Jobsuchende, fast doppelt so viele wie offiziell ausgewiesen.